Präzisionswaage A&D GX-A: Schnittstellenbeschreibung RS-232 und USB

Für die Präzisionswaage GX-A (und GF-A) des japanischen Herstellers A&D existiert eine ausführliche Schnittstellenbeschreibung: Das 56-seitige Communication Manual können Sie hier herunterladen (PDF, auf Englisch). Wir stellen Ihnen im Folgenden die wichtigsten Punkte vor.

Schnittstellen: RS-232 und USB serienmäßig

GX-A Präzisionswaage von A&D: Schnittstellen USB und RS-232
Präzisionswaage A&D GX-A mit USB-Schnittstelle (Mini USB) und RS-232 (DE9) sowie passenden Kabeln

Das Communication Manual beschreibt die standardmäßig vorhandenen Schnittstellen dieser Präzisionswaage:

  • Serielle Schnittstelle (RS-232): Viele Geräte wie Drucker, Datenlogger, Zweitdisplays oder Schnittstellenwandler auf Ethernet/WLAN können nur mit der RS-232-Schnittstelle verwendet werden.
  • USB-Schnittstelle (USB Device): Ermöglicht den einfachen Anschluss als Peripheriegerät an einen Computer und unterstützt erstmals bei A&D zwei verschiedene Betriebsarten (die Umschaltung erfolgt über das Menü der Waage).
    1. Quick USB-Modus: Die Waage wird vom PC als Eingabegerät erkannt und kann wie eine Tastatur das Gewicht in jede Anwendung eintippen. Dies ist ideal, um ohne Zusatzsoftware das Gewicht in Excel zu übertragen. Auch für Anwendungen, die im Browser laufen, stellt sie eine sehr einfache Lösung dar. Eine Beschreibung der Datenformate finden Sie unten.
    2. Virtual COM-Modus: Virtuelle serielle Schnittstelle, funktioniert wie die RS-232-Schnittstelle mit einem Schnittstellenwandler auf USB. Zur Datenerfassung kann daher die gleiche Software verwendet werden.

Auch die optionale, optisch isolierte zweite RS-232-Schnittstelle wird erwähnt und verschiedene Möglichkeiten zum gleichzeitigen Anschluss mehrerer Geräte werden vorgestellt. Die ebenfalls optional erhältlichen Ethernet- und USB-Host-Schnittstellen werden in diesem Zusatzhandbuch nicht beschrieben.

Zahlreiche Möglichkeiten zum Auslösen der Datenübertragung (Übertragungsmodi)

Nicht jeder Anwender möchte (oder kann) eine Taste an der Waage drücken, um das Gewicht zu übertragen. Die GX-A-Präzisionswaagen verfügen daher über zahlreiche Übertragungsmodi und Einstellungen zur optimalen Anpassung an Ihren Arbeitsablauf.

Die Angaben in Klammern unten beziehen sich auf den jeweiligen Menüeintrag, die Standardeinstellung ist mit einem Sternchen* markiert.

  1. Übertragung des Gewichts auf Tastendruck an der Waage (PRINT-Taste):
    • Modus A (Prt 0*): Nur bei stabilem Gewicht (sonst wird der Tastendruck ignoriert).
    • Modus B (Prt 4): Sofortige Übertragung (stabiles und instabiles Gewicht).
    • Modus C (Prt 5):  Die Waage überträgt das Gewicht sofort, wenn es stabil ist, andernfalls nach der Stabilisierung. Hierbei gibt es keine Zeitbegrenzung (Timeout).
  2. Automatische einmalige Übertragung bei stabilem Gewicht (kein Tastendruck erforderlich):
    • Modus A (Prt 1): Rückkehr zum Nullpunkt vor erneuter Übertragung erforderlich. Sie können einstellen, welcher Bereich um den Nullpunkt als “Null” akzeptiert wird (Einstellung AP-b: 10, 100 oder 1000 d). Zudem können Sie festlegen, ob nur positive, negative oder alle Werte übertragen werden sollen (AP-P).
    • Modus B (Prt 2): Keine Rückkehr zum Nullpunkt vor erneuter Übertragung erforderlich. Sie können einstellen, welche Differenz zum letzten stabilen Wert erforderlich ist (AP-b: 10, 100 oder 1000 d). Zudem können Sie festlegen, ob im Vergleich zum letzten stabilen Wert größere, kleinere oder alle Werte übertragen werden sollen (AP-P).
  3. Laufende Übertragung (Stream Mode) von ca. 5, 10 oder 20 Werten/s (Prt 3): Die Einstellung erfolgt anhand der Display Refresh Rate (bASFnc / SPd). Dieser Ausgabemodus ist nicht sinnvoll, wenn Sie einen Drucker oder Hardware-Datenlogger an die Waage angeschlossen haben, er ist aber für den Einsatz eines Zweitdisplays erforderlich. Auch unserer Datenlogger-Software kann diese Anzahl an Werten pro Sekunde problemlos aufzeichnen.
  4. Intervall-Modus mit Übertragung eines Werts alle 2, 5, 10, 30, 60 Sekunden oder alle 2, 5, oder 10 Minuten (Prt 6).
  5. Befehlsmodus mit Übertragung auf Abruf von einem Computer (siehe unten). Die Waage nimmt in jedem der o.g. Modi Befehle entgegen (also auch in der Standardeinstellung Prt 0). Der Befehlsmodus ist lediglich in der Betriebsart „Quick USB“ nicht verfügbar. Zur Verwendung des Befehlsmodus benötigen Sie eine Software, die einen Befehl zum Abruf des Gewichts an die Waage schicken kann (siehe unten).

Sehr nützlich: In Modus 1, 2 und 4 blinkt die Anzeige, um zu signalisieren, dass das Gewicht übertragen wurde.

Befehle zum Abruf des Gewichts und zur Steuerung der Waage von einem Computer

Das Communication Manual enthält eine ausführliche Beschreibung aller unterstützten Befehle. Hierzu gehören neben den unten beschriebenen Befehlen zum Abruf des Gewichts auch Befehle zur Verwendung der Tara-Funktion, zum Setzen der Grenzwerte für die Kontrollwägung, für Zeit und Datum, etc.

Befehlsmodus: Abruf des Gewichts

Der am häufigsten verwendete Befehl ist „Q“ zum sofortigen Abruf des Gewichts (egal, ob es stabil oder instabil ist, siehe unten bei Datenformat):

Nr.: 1 2 3
ASCII:QCRLF
Hex:51OD0A

Anwendungsbeispiele und Software zum Abruf des Gewichts von der Waage:

  • Programme wie Smartlux Simple Data Logger, A&D WinCT und Kern Balance Connection können über eine Timer-Funktion das Gewicht in regelmäßigen Abständen abfragen.
  • Mit 232key Pro kann eine Tastenkombination (Hotkey) festgelegt werden. Wird diese gedrückt, sendet 232key Pro den „Q“-Befehl an die Waage und tippt das empfangene Gewicht an der Cursorposition ein.
  • Die bekannte Etikettiersoftware Bartender verwendet den Q-Befehl, um das Gewicht mehrmals pro Sekunde abzufragen und ggf. in ein Etikett zu übernehmen.
  • Um den Abruf des Gewichts von der Waage zu testen, können Sie auch eine beliebige Terminal-Software verwenden (z.B. HTerm oder PuTTY).

Weitere Befehle zum Abruf des Gewichts

<ESC>PEntspricht „S“ (Gewicht nach Stabilisierung senden, <ESC> ist hex. 1B)
CAnnulliert die Befehle S, <ESC>P und SIR.
RWRequest weight, entspricht „Q“.
SSendet das Gewicht, sobald es stabil ist.
SISend immediately, entspricht „Q“.
SIRSend immediately and repeat, startet die laufende Übertragung des Gewichts (siehe „laufende Übertragung“ oben).

Quittieren von Befehlen und Fehlercodes

Standardmäßig werden zulässige Befehle ausgeführt und unzulässige Befehle ignoriert. Alternativ kann die Waage im Menü unter SiF / ErCD so eingestellt werden, dass zulässige Befehle mit <ACK> quittiert werden (Acknowledge-Steuerzeichen, hex. 06). Unzulässige Befehle werden mit „EC“, gefolgt von einem Komma und der Fehlernummer beantwortet.

Bei Befehlen mit längerer Ausführungsdauer erfolgt bei eingeschalteter Quittierung zunächst mit <ACK> die Bestätigung, dass der Befehl empfangen wurde. Nach erfolgreicher Ausführung überträgt die Waage erneut <ACK>. Konnte der Befehl nicht ausgeführt werden, erfolgt statt dessen eine Fehlermeldung.

Das Communication Manual enthält hierzu ausführliche Informationen und gut verständliche Beispiele:

GX-A Präzisionswaage: Tara vom PC auslüsen und Gewicht abfragen

Datenformat

RS-232 und USB virtual COM port

Egal, welcher Übertragungsmodus eingestellt ist: Standardmäßig sendet die Waage das Gewicht im bewährten A&D-Format und überträgt 17 ASCII-Zeichen (Bytes) für jeden Messwert:

Erste Zeile: Nummer des Zeichens (Byte)
Zweite Zeile: von der Waage gesendete ASCII-Zeichen (Beispiel)
Dritte Zeile: hexadezimaler Wert
 1 2 3 4 5 6 7 8 91011121314151617
ST,+00456.89  gCRLF
53542C2B30303435362E38392020670D0A

Alternativ zum A&D-Format können weitere Datenformate verwendet werden. Das Communication Manual enthält auch hierzu ausführliche Beschreibungen.

Generell ist das A&D-Format eine gute Wahl, da A&D sehr darauf achtet, daran keine unnötigen Änderungen vorzunehmen. Manche unserer Kunden konnten somit jahrzehntealte Laborwaagen von A&D durch neue Waagen ersetzen, ohne ihre bestehende Datenerfassungssoftware anpassen zu müssen.

Unterstützung für MT-SICS?

Obwohl an der Waage auch ein „MT“-Datenformat eingestellt werden kann und obwohl MT-SICS ebenfalls die Befehle „S“, „SI“ und „SIR“ verwendet, handelt es sich nicht exakt um das MT-SICS-Format. Die folgende Tabelle zeigt die Unterschiede am Beispiel der Antwort der Waage auf den Abruf des stabilen Gewichts:

Erste Zeile: Nummer des Zeichens (Byte)
Zweite Zeile: „MT“-Format der A&D-Waage (stabiles Gewicht)
Dritte Zeile: MT-SICS-Format (stabiles Gewicht)
 1 2 3 4 5 6 7 8 9101112131415161718
S     123.45 gCRLF
S S     123.45 gCRLF

Quick USB

Bei Verwendung der Quick-USB-Betriebsart verhält sich die Waage (wie bereits beschrieben) wie eine Tastatur. Hierbei kann ebenfalls das A&D-Format verwendet werden, interessanter ist aber häufig das simple NU2-Format (nur das Gewicht)  oder das TAB-Format:

FormatBeispiel
A&DST,+00456.89__g
NU+00456.89
CSVST,+00456.89,  g
TABST+00456.89  g
NU2456.89

Die Eingabe wird immer mit der Enter-Taste abgeschlossen, so dass Excel (und andere Tabellenkalkulation) danach in die nächste Zeile springen.

Weitere interessante Funktionen kurz erwähnt

Zeit und Datum (dout/S-td)

Zeit und Datum können mit den einzelnen Messwerten ausgegeben werden.

Interner Datenspeicher (dout/dAtA)

Kann aktiviert werden, um Messwerte zunächst intern zu speichern und später über eine Schnittstelle auszugeben. Es können „bis zu 200“ Messwerte (ohne Zusatzinformationen wie Zeit und Datum) gespeichert werden.

Re-Zero (Tara) nach Datenausgabe (dout/Ar-d)

Nach Ausgabe des Gewichts tariert sich die Waage automatisch. Ideal für Rezepturen: Ein Tastendruck (PRINT) genügt, und die Waage gibt das Gewicht der aktuellen Zutat über die Schnittstelle aus und tariert sich, so dass die nächste Komponente gewogen werden kann.

UFC-Funktion (dout/UFC)

Hiermit können Sie weitgehend frei bestimmen, welche Werte von der Waage übertragen werden sollen. Sie können eine Reihe von Variablen (z.B. Gewicht, Tarawert, Ergebnis der Kontrollwägung) mit beliebigen Zeichen und sogar Steuerzeichen kombinieren (maximal 500 Zeichen). Die Funktion ist ideal zur Ansteuerung von Etikettendruckern, da Befehle der Drucker-Beschreibungssprache (z.B. ZPL) mit den Messwerten kombinieren lassen. In einem eigenen Artikel werden wir in Kürze demonstrieren, wie Sie mit der UFC-Funktion komplexe Etiketten ausdrucken können.

Software zur Verwaltung der Waage

Viele Einstellungen der Waage können bequem vom PC aus mit der neuen Software WinCT ParamSet vorgenommen werden (statt über das Menü der Waage).

Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit

Funktioniert der Datenlogger A&D AD-1688 auch mit Waagen anderer Hersteller?

Was ist der Datenlogger A&D AD-1688?

Eine Waage zur Datenerfassung ständig mit einem Computer zu verbinden, ist manchmal keine praktikable Lösung. Der kompakte Datenlogger AD-1688 von A&D stellt in solchen Fällen eine interessante Alternative dar: Zunächst wird er über die RS-232-Schnittstelle mit einer Waage verbunden und speichert das Gewicht (falls gewünscht mit einer laufenden Nummer, Datum und Uhrzeit). Später wird er einfach an einen USB-Port am Computer angeschlossen, um auf die Daten zuzugreifen. Die vom AD-1688 erstellte CSV-Datei kann in Excel und anderen Anwendungen geöffnet werden.

Unser Video zeigt dies im Detail:

Datenlogger AD-1688 an Präzisionswaage EJ-610

Hier können Sie eine Beispieldatei herunterladen, die wir mit einer A&D FX-300i-Laborwaage erstellt haben. Auf Computern mit Regionseinstellung „deutsch“ lässt sich diese direkt in Excel öffnen:

AD-1688.CSV: Nummer, Datum, Uhrzeit, Stabilität, Gewicht, Einheit
„ST“ steht für stabiles Gewicht

Funktioniert der Datenlogger auch mit Waagen anderer Hersteller?

Manchmal, aber er funktioniert nie so gut wie mit Waagen von A&D. In unseren Tests sind die folgenden Probleme aufgetreten.

Steckverbinder und Steckerbelegung

Datenlogger A&D AD-1688: Steckverbinder der mitgelieferten Kabel zum Anschluss an Waagen
Steckverbinder der mitgelieferten Kabel: DE-9, DIN Rundstecker, DB-25

Dem Datenlogger liegen passende Kabel für (fast) alle Waagen von A&D bei. Am DE9-Steckverbinder verwendet er die Pins 2 (RxD), 5 (GND) und 6 (DSR), wobei letzterer nicht unbedingt erforderlich ist. Zum Anschluss an Waagen anderer Hersteller benötigen Sie ggf. Adapter wie „Gender Changer“ (Amazon Affiliate Link) oder Nullmodemadapter (Amazon Affiliate Link) oder müssen ein spezielles Kabel erstellen:
RS232 Gender Changer und Nullmodem adapter

Stromversorgung über die RS-232-Schnittstelle

Die RS-232-Spannungspegel sind eigentlich genau festgelegt. Dennoch liefern die Schnittstellen mancher Waagen nicht die zum Betrieb des AD-1688 erforderliche Spannung. An einer Kern DE-Paketwaage hat sich der Datenlogger z.B. gar nicht erst eingeschaltet:
AD-1688 Datenlogger an Kern DE Paketwaage

Mögliche Schäden

Manche Waagen verwenden einige Pins nicht für die RS-232-Schnittstelle, sondern zur Spannungsversorgung von Peripheriegeräten wie Signalleuchten oder Barcodescannern. Diese Pins dürfen nicht mit dem AD-1688 verbunden werden!

Schnittstellenparameter

Die Einstellungen für die Baudrate, Anzahl der Datenbits und Parität müssen an der Waage und am Datenlogger übereinstimmen, da die Geräte sonst nicht kommunizieren können. Bei der Verwendung des AD-1688 mit Waagen von A&D müssen Sie sich hierüber keine Gedanken machen, da nahezu alle Waagen dieses Herstellers die Standardeinstellung des Datenloggers verwenden (2400 bps, 7 Datenbits, Parität „even“).

An Waagen anderer Hersteller werden Sie die Schnittstellenparameter ändern müssen. Der AD-1688 unterstützt generell folgende Einstellungen:

Bitrate: 600, 1200, 2400, 4800, 9600, 19200.
Datenbits/Parität: 7 even, 7 odd, 8 none.

Line Terminator (Endzeichen)

Der Datenlogger erwartet, dass jede von der Waage gesendete Zeile mit Carriage Return (0x0D) und Line Feed (0x0A) beendet wird (siehe A&D Datenformat). Andernfalls wurden die Daten in unseren Tests nicht gespeichert.

Gewicht und Einheit in einer Spalte

Wenn Ihre Waage nach dem Gewicht auch die Einheit sendet (z.B. 12 kg), wird diese vom AD-1688 nicht getrennt gespeichert. Der Datenlogger kann Gewichtswerte nur dann von der Einheit trennen, wenn die Daten im A&D-Format gesendet werden. Bei anderen Formaten müssen Sie den Import-Assistenten Ihrer Tabellenkalkulation nutzen, um Messwert und Einheit zu trennen.

Mit Excel geht dies am einfachsten, wenn Sie die .CSV-Datei vor dem Öffnen in eine .TXT-Datei umbenennen. Sie können hier mit einem Rechtsklick eine umbenannte Beispieldatei herunterladen, die wir mit dem AD-1688 und einer Ohaus Catapult 5000-Paketwaage erstellt haben*. Im Textkonvertierungs-Assistenten müssen Sie zunächst die folgenden Schritte durchführen:

Excel Textkonvertierungs-Assistent Schritt 1
„Getrennt“ auswählen

Excel Textkonvertierungs-Assistent Schritt 2
Vom AD-1688 verwendetes Trennzeichen (standardmäßig ein Komma) und zusätzlich „Leerzeichen“ auswählen.

Zahlen mit Punkt als Dezimaltrennzeichen

Bei Waagen von A&D können Sie wählen, ob das Gewicht mit einem Punkt oder Komma als Dezimaltrennzeichen übertragen werden soll (z.B. „12.34″ oder „12,34″). Zusammen mit der Einstellung des Datenloggers auf dP=Co (decimal point = Komma) lässt sich so eine CSV-Datei erzeugen, die wie in Deutschland üblich ein Semikolon als Trennzeichen verwendet und bei der die Zahlen mit einem Komma erfasst werden. Wie am Anfang des Artikels gezeigt, lässt sich eine solche Datei ohne Verwendung des Textkonvertierungs-Assistenten direkt in Excel öffnen.

Kann Ihre Waage dagegen nur Zahlen mit einem Punkt senden, so müssen Sie eine entsprechende Einstellung im Assistenten vornehmen, damit Excel die Zahlen auch als solche erkennt:

Excel Textkonvertierungs-Assistent Schritt 3
Spalte mit dem Gewicht auswählen, auf „Erweitert“ klicken, einen Punkt als Dezimaltrennzeichen eingeben und das 1000er-Trennzeichen löschen.

Nach diesen Schritten wird auch die mit der Ohaus Catapult 5000 erstellte Datei in Excel korrekt dargestellt:

TXT-Datei in Excel nach Verwendung des Assistenten
TXT-Datei in Excel nach Verwendung des Textkonvertierungs-Assistenten

Leerzeilen

Viele Waagen senden nach dem Gewicht mehrere Zeilenumbrüche (für den Papiervorschub eines seriellen Druckers). Der Datenlogger erstellt daher möglicherweise Zeilen ohne Messwerte. Sie können dies verhindern, indem Sie die Einstellung „Line“ erhöhen (Beispiel: Eine Zeile mit dem Gewicht und zwei leere Zeilen => Line = 1+2 = 3).

Weitere potenzielle Probleme kurz erwähnt

Zu viele Daten: Manche Waagen senden nicht nur das Nettogewicht, sondern eine Vielzahl an Daten, die für den Ausdruck auf einem Drucker gedacht sind. Bis zu 7 Zeilen lassen sich im AD-1688 über die Line-Einstellungen zu einer Zeile zusammenfassen.

Kein geeigneter Übertragungsmodus: Waagen ohne Taste zum Auslösen der Datenübertragung senden das Gewicht häufig kontinuierlich mit mehreren Werten/s. Der Speicher des AD-1688 wäre hierbei schnell voll. Ggf. lässt sich dies über die Rec-Einstellung abmildern, so dass Daten nur in einem gewissen Intervall gespeichert werden.

Kein geeignetes Protokoll: Falls Ihre Waage erwartet, dass das angeschlossene Gerät Befehle oder Antworten an die Waage schickt, kann sie nicht mit dem AD-1688 verwendet werden. Dieser kann nur passiv eingehende Daten aufzeichnen.

Falsche Kodierung: Wenn Ihre Waage die Daten nicht im ASCII-Format sendet, wird der AD-1688 keine einfach auslesbare CSV-Datei erstellen können (falls er die Daten überhaupt erfasst, wir haben dies nicht getestet).

Bestimmungsgemäßer Gebrauch: Abgesehen von den hier aufgeführten technischen Aspekten darf der AD-1688 darf laut Handbuch nur an Waagen von A&D angeschlossen werden.

Fazit zum Datenlogger AD-1688 an herstellerfremden Waagen

Ein problemloser Betrieb des AD-1688-Datenloggers ist nur mit Waagen von A&D garantiert. Bei Bestellung zusammen mit einer A&D-Waage mit RS-232-Schnittstelle über unseren Shop konfigurieren wir beide Geräte vor dem Versand für Sie, so dass Sie sich über die hier aufgeführten Punkte überhaupt keine Gedanken machen müssen.

An Waagen anderer Hersteller kann der AD-1688 möglicherweise funktionieren, aber es gibt viele mögliche Probleme, die Sie viel Zeit kosten können. Selbst im besten Fall werden Sie den Textkonvertierungs-Assistenten von Excel bemühen müssen, um die CSV-Datei zu öffnen.

In solchen Fällen ist es besser, die Waage permanent mit einem PC zu verbinden und z.B. unsere Software Simple Data Logger zur Datenerfassung zu nutzen. Diese ist für den Betrieb mit Waagen verschiedener Hersteller ausgelegt.

Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel gelten für die Firmware P1.10 des AD-1688.

Links und weitere Informationen zum Datenlogger AD-1688


*AD-1688 und Ohaus Catapult 5000

An der Ohaus-Waage haben wir die Standardeinstellungen verwendet. Der AD-1688 wurden wie folgt eingestellt:
bPS: 9600
btPr: 8-n
dP: Co
LinE: 2

Zum Anschluss des Datenloggers war ein „Gender Changer“ erforderlich.

Datenlogger A&D AD-1688: Mitgelieferte RS-232-Datenkabel

In unserer neuen Rubrik „Fragen und Antworten“ werden wir regelmäßig Antworten auf Fragen veröffentlichen, die uns Kunden gestellt haben.

Heute geht es darum, ob die mit dem Datenlogger A&D AD-1688 mitgelieferten Kabel auch zur Verbindung von A&D-Waagen mit einem PC verwendet werden können. Konkret ging es um eine HC-i-Zählwaage mit (optionale) RS-232-Schnittstelle, die abwechselnd sowohl an den Datenlogger als auch an einen PC angeschlossen werden sollte. Unsere Antwort gilt aber generell für alle Waagen von A&D.

Antwort: Dies ist nicht möglich.

Dem Datenlogger AD-1688 liegen 3 Datenkabel bei, somit lässt er sich an (fast) alle Waagen von A&D mit RS-232-Schnittstelle anschließen:

Datenlogger A&D AD-1688: Steckverbinder der mitgelieferten Kabel zum Anschluss an Waagen
Steckverbinder zum Anschluss an A&D-Waagen von links nach rechts: DE9F, DIN rund F und DB25M.

Nach Erfassung des Gewichts wird er über den eingebauten USB-Anschluss mit einem PC verbunden. Zur Verwendung des Datenloggers müssen daher keine zusätzlichen Kabel gekauft werden:

Datenlogger AD-1688: Anschluss am PC über USB
Screenshot aus unserem Video: Datenlogger AD-1688 an Präzisionswaage EJ-610

Wenn die Waage aber alternativ direkt mit einem PC verbunden werden soll, lassen sich die mit dem Datenlogger AD-1688 mitgelieferten Kabel nicht dafür verwenden. Zwar verfügen sie wie oben gezeigt auf einer Seite über den erforderlichen Steckverbinder zum Anschluss an die Waage, auf der anderen Seite befindet sich aber ein 2,5mm Klinkenstecker zum Anschluss an den Datenlogger:
Datenlogger AD-1688: Klinkenstecker

Das RS-232-Datenkabel AX-PC-09-SCA zur Verbindung mit einem PC ist dagegen mit einem DE9F-Steckverbinder ausgestattet. Damit lässt es sich direkt an einen PC mit RS-232-Schnittstelle oder z.B. an einen Schnittstellenwandler auf USB anschließen:

Zählwaage HC-i mit AD-1688 Datenlogger, AX-PC-09-SCA-Datenkabeli und Schnittstellenwandler auf USB
Zum Vergrößern anklicken

Die mit dem Datenlogger AD-1688 mitgelieferten Datenkabel eignen sich somit ausschließlich zur Verwendung mit diesem Gerät1 und können nicht zur direkten Verbindung der Waage mit einem PC verwendet werden.


1 Manche andere Geräte von A&D wie der Quick USB Adapter AD-8527 verwenden ebenfalls 2,5mm Klinkenstecker.