Gewicht in Intervallen erfassen – Waage Ohaus Defender 5000

Für manche Anwendungen ist es erforderlich, das Gewicht von einer Waage in bestimmten Intervallen an einen PC zu übertragen und aufzuzeichnen. Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel zwei alternative Möglichkeiten, wie Sie dies mit Waagen mit dem Ohaus Defender 5000-Anzeigegerät und unserer Software Simple Data Logger erreichen können.

Vorbereitung

Unser System setzt sich wie folgt zusammen:

  1. Wägeplattform (in zahlreichen Größen und Kapazitäten von 6 kg bis 3 t erhältlich)
  2. Ohaus Defender 5000-Anzeigegerät mit RS-232-Schnittstelle
  3. RS-232-Datenkabel
  4. Schnittstellenwandler auf USB
  5. PC mit Software Simple Data Logger

Waage Ohaus Defender 5000 mit PC und Software

Für das Anzeigegerät sind optional weitere Schnittstellen verfügbar (z.B. Ethernet oder WiFi/Bluetooth), auf die wir hier nicht eingehen.

Wenn der Schnittstellenwandler zum ersten Mal an einem USB-Port angeschlossen wird, sollte Windows den Treiber automatisch installieren (falls nicht, kann er hier heruntergeladen werden).

Am PC erscheint danach ein neuer COM-Port mit der Bezeichnung „USB Serial Port“:
USB Serial Port

Wählen Sie diesen Port in Simple Data Logger zur Kommunikation mit der Waage aus (in diesem Beispiel COM30, an Ihrem PC wird es ein anderer Name sein). Als Gerät stellen Sie Ohaus ein, durch Drücken auf Set default parameters for device werden die Schnittstellenparameter (Baudrate, etc.) auf die richtigen Werte gesetzt:
Simple Data Logger Input Tab

Im Output-Tab wählen Sie die Datei aus, in die das Gewicht geschrieben werden soll. Durch Drücken auf Set values for German (Germany) werden Zeit und Datum zu jedem Wert hinzugefügt und das Zahlenformat des Gewichtswerts und des CSV-Trennzeichens so gesetzt, dass sich die erzeugte Datei später einfach in Excel öffnen lässt:
Simple Data Logger Output Tab

1. Möglichkeit: Intervallmodus der Waage nutzen

Wählen Sie im Menü der Waage den folgenden Eintrag aus: Communication > RS232 > Assignment. Ändern Sie die Einstellung von „Demand“ auf „Interval (seconds)“.

Es erscheint nun ein neuer Eintrag: Time. Geben Sie hier das gewünschte Intervall in Sekunden ein (der vorhandene Wert wird mit der ON/Clr-Taste gelöscht):
Intervall für Übertragung des Gewichts

Standardmäßig überträgt die Waage folgende Werte:

  1. den auf dem Display angezeigten Wert,
  2. das Bruttogewicht,
  3. das Nettogewicht,
  4. und das Taragewicht.

Wenn Sie alle diese vier Werte mit Simple Data Logger erfassen möchten, geben Sie im Process-Tab unter Combine bitte „4“ ein. So werden die Werte in einer Zeile aufgezeichnet (obwohl sie von der Waage in 4 Zeilen übertragen werden):
Process-tab 4 Gewichtswerte in eine Zeile schreiben

Falls Sie nur das angezeigte Gewicht übertragen und erfassen möchten, können Sie die Einstellung im Menü der Waage unter Communication > RS232 > Setup > Edit Template ändern. Ändern Sie Field 3 mit den Pfeiltasten (Softkeys) auf „End of Template“ (Field 1 und Field 2 bleiben unverändert):
Template zur Übertragung des Gewichts bearbeiten

In Simple Data Logger müssen Sie im Start-Tab nun nur noch mit Start die Verbindung zur Waage herstellen. Die empfangenen Gewichtswerte erscheinen im Event Log und werden in die CSV-Datei geschrieben:
Gewichtswerte im Intervallmodus

2. Möglichkeit: Polling-Funktion in Simple Data Logger mit MT-SICS verwenden

Im Menü der Waage müssen mit dieser Methode keine Änderungen vorgenommen werden. Statt den Intervallmodus der Waage zu verwenden, fordern wir das Gewicht mit einem Timer aus der Software an (Plus-Lizenz erforderlich). Damit wird das Template nicht anpassen müssen, benutzen wir einen MT-SICS-Befehl (das Format der Antwort ist standardisiert).

Falls Sie bereits Einstellungen an der Waage geändert haben, können Sie diese unter Communication > RS232 > Setup > Reset zurücksetzen.

Ändern Sie in Simple Data Logger im Input-Tab das Gerät (Device) auf „Mettler Toledo (MT-SICS)“:
Abruf des Gewichts mit MT-SICS

Aktivieren Sie im Control-Tab das Kästchen bei Enable polling. Geben Sie das gewünschte Intervall in Millisekunden bei Timer ein und klicken Sie auf Set default command for Mettler Toledo (MT-SICS):

Abruf des Gewichts mit Timer und MT-SICS
10000 ms = 10 Sekunden

Nachdem Sie im Start-Tab den Start-Button betätigt haben, sendet die Waage in dem eingestellten Intervall den Befehl „SI“ (send immediately) an die Waage. Diese Antwortet mit dem Gewicht im MT-SICS-Format (nur Nettogewicht):
Abruf des Gewichts und Antwort der Waage mit MT-SICS

Datei in Excel öffnen

Drücken Sie auf Stop. Die erzeugte CSV-Datei können Sie nun durch einen Doppelklick in Excel öffnen. Alle Werte werden im richtigen Format in eigenen Spalten angezeigt (die Datums-Spalte müssen sie lediglich etwas vergrößern):

Datum, Uhrzeit und Gewicht in Excel
Mit der ersten Methode erzeugt, daher 4 Gewichtswerte pro Zeile

Weitere Informationen

Software Simple Data Logger
Ohaus Defender 5000-Waage in unserem Shop

Ohaus Pioneer Precision PX jetzt bestellbar

Die Präzisionswaage Ohaus Pioneer Precision aus der beliebten Reihe der PX-Laborwaagen ist jetzt in unserem Shop erhältlich. Sie haben die Wahl zwischen insgesamt 10 Waagen, wobei sowohl Modelle mit interner als auch externer Justierung (PX/E) verfügbar sind.

WaageHöchstlast × Ziffernschritt
PX323/E320g × 0,001g
PX523/E520g × 0,001g
PX3202/E3200g × 0,01g
PX5202/E5200g × 0,01g
PX4201/E4200g × 0,1g
PX323320g × 0,001g
PX523520g × 0,001g
PX32023200g × 0,01g
PX52025200g × 0,01g
PX42014200g × 0,1g

Alle Waagen mit Ziffernschritt 1mg (0,001g, 3 Nachkommastellen) sind mit einem Windschutz und mit einer Wägeplatte mit einem Durchmesser von 120 mm ausgestattet:
Präzisionswaage Ohaus Pioneer Precision PX mit WindschutzDie weiteren Waagen haben keinen Windschutz, dafür aber einer größere Wägeplatte mit einem Durchmesser von 180 mm:
Präzisionswaage Ohaus Pioneer Precision PX: Wägeplatte mit Durchmesser 180mm

Besondere Eigenschaften der Präzisionswaage Ohaus Pioneer Precision PX

Anders als bei vielen günstigen Laborwaagen besteht das Gehäuse nicht komplett aus Plastik, sondern setzt sich aus einem Aludruckguss-Unterteil und einem Oberteil aus Kunststoff (HIPS) zusammen.

Das zweizeilige LCD mit einer zusätzlichen Punktmatrix-Anzeige ermöglicht eine einfach verständliche Benutzerführung. Beispiele hierfür finden Sie auf unserer Video-Seite.

Die Waage ist mit einer leistungsfähigen Anwendung zur Dichtebestimmung ausgestattet, die folgende Funktionen umfasst:

  1. Bestimmung der Dichte von absinkenden Festkörpern (Dichte größer als Hilfsflüssigkeit).
  2. Bestimmung der Dichte von schwimmenden Festkörpern (Dichte geringer als Hilfsflüssigkeit).
  3. Flüssigkeitsdichte.
  4. Bestimmung der Dichte eines porösen, mit Öl imprägnierten Festkörpers.

Optional ist ein Dichtebestimmungsset für Festkörper (Bestell-Nr. 80253384) und ein 10ml-Verdrängungskörper für Flüssigkeiten (Bestell-Nr. 83034024) erhältlich.

Zur Datenübertragung verfügt die Waage serienmäßig über eine RS-232- und eine USB-Device-Schnittstelle:
Pioneer Präzisionswaage RS-232 und USB-SchnittstelleSie unterstützt alle gängigen Übertragungsmodi:

  • manuelle Übertragung des Gewichts nach Betätigung der „Print“-Taste,
  • automatische Übertragung jedes stabilen Gewichts (außer Null),
  • kontinuierliche Übertragung mit ca. 20 Werten/s,
  • Übertragung des Gewichts in einem Intervall von 1s bis 3600s (Timer),
  • Abruf von einem angeschlossenen Computer (entsprechende Software erforderlich, z.B. Simple Data Logger).

Der Umfang der übertragenen Daten lässt sich anpassen. Danke der eingebauten Echtzeituhr ist auch die Ausgabe des Datums und der Uhrzeit möglich (in einer Zeile).

Tipp zur Datenübertragung

Wenn Sie nur das Gewicht an einen PC senden möchten, können Sie im Print-Menü einfach die Einstellung „Numeric Only“ aktivieren, statt einzeln die zu übertragenden Daten auszuwählen:
Präzisionswaage Ohaus Pioneer Precision PX: Numeric Only Einstellung

Mit dieser Einstellung funktioniert die Datenübertragung von der Pioneer PX Präzisionswaage ohne weitere Anpassungen mit verschiedenen Programmen wie 232key (Tastatursimulation), Simple Data Logger (Aufzeichnung in einer CSV-Datei) oder Ohaus SPDC.

Weitere Informationen zur Ohaus Pioneer Precision PX finden Sie in unserem Waagen-Shop oder auf der Website von Ohaus.

 

Präzisionswaage A&D FX-i und FZ-i: Schnittstellenbeschreibung RS-232

Die Präzisionswaagen A&D FX-i und FZ-i sind mit einer seriellen Schnittstelle (RS-232) ausgestattet und lassen sich zur Datenübertragung einfach mit einem Drucker, Datenlogger, Zweitdisplay oder Computer verbinden (ggf. mit einem Adapter auf USB oder Ethernet).

Zur Erfassung des Gewichts am PC und zum (zeitgesteuerten) Abruf des Gewichts können Sie z.B. die kostenlose WinCT-Software von A&D oder unsere Software Simple Data Logger einsetzen. Um die Kommunikation über die RS-232-Schnittstelle zu testen, lässt sich eine beliebige Terminal-Software verwenden (z.B. HTerm oder PuTTY).

RS-232-Schnittstelle und Kabel

An der Waage ist ein DE9M-Einbaustecker verbaut, als Kabel wird ein 1:1-Kabel benötigt (kein Nullmodemkabel):

RS-232-Schnittstelle an Waage A&D FX-i ,mit optionalem Kabel

Schnittstellenparameter

Die Standardeinstellungen sind fett hervorgehoben:

  • Baudrate: 600, 1200, 2400, 4800, 9600, 19200
  • Datenbits: 7 Bit oder 8 Bit
  • Parität: Gerade, ungerade (bei 7 Datenbits), keine (bei 8 Datenbits)
  • Stoppbits: 1 Bit
  • Datenflusskontrolle (Handshaking): keine

Datenformat

Standardmäßig verwenden die Waagen das bewährte A&D-Format und übertragen 17 ASCII-Zeichen für jeden Messwert:

Erste Zeile: Nummer; zweite Zeile: von der Waage gesendete ASCII-Zeichen; dritte Zeile: hexadezimaler Wert
 1 2 3 4 5 6 7 8 91011121314151617
ST,+00456.89gCRLF
53542C2B30303435362E38392020670D0A

Alternativ zum A&D-Format können 5 weitere Datenformate eingestellt werden. Die englische Bedienungsanleitung (PDF) enthält eine ausführliche Beschreibung ab PDF-Seite 45.

Wir empfehlen Ihnen, das A&D-Format zu verwenden. A&D hat dieses Format seit der ersten Waage mit Datenschnittstelle eingesetzt und achtet offensichtlich sehr darauf, es auch bei neu entwickelten Waagen beizubehalten. Für die Kunden bedeutet dies eine hohe Investitionssicherheit, da der Austausch einer A&D-Waage auch nach vielen Jahren ohne Softwareanpassungen möglich sein sollte.

Übertragungsmodi

Die A&D FX-i- und FZ-i-Präzisionswaagen unterstützen alle gängigen Arten der Datenausgabe und lassen sich umfassend konfigurieren. Damit ist eine optimale Anpassung an Ihre Anwendung möglich.

  1. Übertragung des Gewichts auf Tastendruck an der Waage (PRINT):
    • Modus A: Nur bei stabilem Gewicht (sonst wird der Tastendruck ignoriert).
    • Modus B: Sofortige Übertragung (stabiles und instabiles Gewicht).
    • Modus C:  Die Waage wartet, bis sich das Gewicht stabilisiert hat und überträgt dieses dann.
  2. Automatische einmalige Übertragung bei stabilem Gewicht:
    • Modus A: Rückkehr zum Nullpunkt vor erneuter Übertragung erforderlich. Sie können einstellen, welcher Bereich um den Nullpunkt als “Null” akzeptiert wird (10, 100 oder 1000 Ziffernschritte). Zudem können Sie festlegen, ob nur positive, negative oder alle Werte übertragen werden sollen.
    • Modus B: Keine Rückkehr zum Nullpunkt vor erneuter Übertragung erforderlich. Sie können einstellen, welche Differenz zum letzten stabilen Wert erforderlich ist (10, 100 oder 1000 Ziffernschritte). Zudem können Sie festlegen, ob im Vergleich zum letzten stabilen Wert größere, kleinere oder alle Werte übertragen werden sollen.
  3. Laufende Übertragung von 5, 10 oder 20 Werten/s. Die Einstellung erfolgt anhand der Display Refresh Rate (Menü bASFnc / SPd). Dieser Ausgabemodus ist nicht sinnvoll, wenn Sie einen Drucker oder Hardware-Datenlogger an die Waage angeschlossen haben, er ist aber für den Einsatz eines Zweitdisplays erforderlich. Auch unserer Datenlogger-Software kann diese Anzahl an Werten pro Sekunde problemlos aufzeichnen.
  4. Intervall-Modus mit Übertragung eines Werts alle 2, 5, 10, 30, 60 Sekunden oder alle 2, 5, oder 10 Minuten.
  5. Befehlsmodus mit Übertragung auf Abruf von einem Computer (unterstützte Befehle siehe unten). Auf dem Computer muss eine Software laufen, die den Befehl an die Waage sendet und das Gewicht erfasst (z.B. A&D WinCT oder Simple Data Logger).

Befehle zum Abruf des Gewichts und zur Steuerung der Waage

Der am häufigsten verwendete Befehl ist „Q“ zum sofortigen Abruf des Gewichts. Mit „S“ wird das Gewicht von der Waage übertragen, sobald es stabil ist. Alle Befehle müssen mit Carriage Return und Line Feed abgeschlossen werden:

Nr.: 1 2 3
ASCII:QCRLF
Hex:51OD0A

Sie können diese Befehle z.B. dazu verwenden, um in regelmäßigen Abständen das Gewicht von der Waage abzufragen. Die WinCT-Software von A&D und unsere Software Simple Data Logger verfügen über eine solche Timer-Funktion.

Alle von der Waage unterstützten Befehle:

?IDAbfrage der ID Nummer (kann zur Identifizierung der Waage eingegeben werden).
?PTAbfrage des Pre-Tarawerts (muss über PT-Befehl gesetzt worden sein)
?SNAbfrage der Seriennummer der Waage.
?TNAbfrage der Modellbezeichnung.
CBricht den Befehl S oder SIR ab.
CALEntspricht CAL-Taste.
ESCPEntspricht „S“ (hexadezimal inkl. Terminator: 1B 50 0D 0A; kompatibel zu Sartorius SBI und älteren Sartorius-Waagen).
ESCTEntspricht RE-ZERO-Taste (kompatibel zu Sartorius SBI und älteren Sartorius-Waagen)
EXCJustierung mit externem Gewicht, nur für FZ-i.
QFordert die Gewichtsdaten sofort an.
OFFWaage ausschalten.
ONWaage einschalten.
PEntspricht ON:OFF-Taste („P“ steht für Power).
PRTEntspricht PRINT-Taste.
PTSetzten eines Tara-Gewichts (Pre-Tara), PT:xxx.x g. Die Einheit muss in dem von A&D verwendeten Format übertragen werden (siehe oben).
REntspricht RE-ZERO-Taste.
SAbfrage der Gewichtsdaten bei Stabilisierung.
SIEntspricht „Q“ (kompatibel zu älteren Mettler-Toledo Waagen).
SIRStartet die laufende Übertragung des Gewichts (siehe Übertragungsmodi).
SMPEntspricht SAMPLE-Taste.
TTara.
UEntspricht MODE-Taste.
ZEntspricht RE-ZERO-Taste.

Quittieren von Befehlen und Fehlercodes

Standardmäßig werden zulässige Befehle ausgeführt und unzulässige Befehle ignoriert. Alternativ kann die Waage im Menü unter SiF / ErCD so eingestellt werden, dass zulässige Befehle mit dem Acknowledge-Steuerzeichen (06h) quittiert werden. Unzulässige Befehle werden mit „EC“ und der Fehlernummer beantwortet. Die englische Anleitung (PDF) enthält hierzu ab PDF S. 63 ausführliche Informationen und Beispiele.

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